Mädchen, die die Welt verbessern

In den letzten Monaten war es unmöglich am Namen “Greta Thunberg” vorbeizukommen.

Im Spätsommer 2018 beginnt das 15-jährige Mädchen freitags vor dem schwedischen Reichstag zu streiken. Denn ihr ist klar: In Sachen Klima- und Umweltschutz muss sich was tun! Um Politikern den Ernst des Klimawandels zu verdeutlichen und zum Handeln zu bringen, geht sie freitags nicht mehr in die Schule.

Daraus wird eine weltweite Klimabewegung, die mittlerweile hunderttausende Unterstützer*innen auf die Straßen treibt. Dazu zählen schon lange nicht mehr nur noch Jugendliche, sondern auch Expert*innen, Eltern, Lehrer*innen und so weiter!

Für mich das Erstaunlichste: Ein 15-jähriges Mädchen mit dem Asperger-Syndrom tritt etwas los, dass die ganze Welt bewegt. Wie oft gab es das denn vorher?

Menschen im Autismus-Spektrum wie sie haben oft ein besonderes Interesse für Dinge. So kam es, dass sie sich intensiv mit dem Thema auseinandersetzt und mit solchem Elan Veränderungen anstrebt. Außerdem fällt es ihr schwer, Freundschaften zu schließen, trotzdem tritt sie selbstbewusst und sicher auf. Es muss schwierig sein, auf einmal die Heldin einer ganzen Generation zu sein.

In der Geschichte kommen Männer deutlich öfter mit bewegenden Entscheidungen oder Entdeckungen vor als Frauen. Momentan ändert sich das. Greta ist ein Vorbild für so viele junge Mädchen, die für ihre Ziele und Träume, ihren Veränderungsdrang belächelt werden. Sie zeigt, dass sie gehört werden, wenn sie sich trauen, laut genug zu sein. Auch, dass es sich lohnt klein anzufangen. Greta selbst saß erst alleine vor dem Reichstag und sprach innerhalb weniger Monate bei der Weltklimakonferenz und dem Weltwirtschaftsforum. Sie hatte sogar eine Audienz beim Papst. Nächstes Jahr nimmt sie ein Sabbat-Jahr von der Schule, um ohne zu fliegen nach New York und Santiago de Chile zu kommen.

Das heißt nicht, dass wir alle so große Dinge bewegen müssen, wie sie es gerade tut, aber sich ein Beispiel daran zu nehmen ist nicht schlecht. Wir sollten alle anfangen mehr für die Dinge einzustehen, die uns wichtig sind, egal ob groß oder klein.

So auch Malala Yousafzai. Der damals 15-jährige wird am 9. Oktober 2012 von einem Taliban-Kämpfer in den Kopf geschossen, nach zehn Tagen erlangte sie ihr Bewusstsein wieder. Und das alles, weil sie sich für die Rechte von Mädchen in ihrem Land stark machte, weil sie zur Schule gehen wollte. Ab 2009 berichtete sie in einem Blog über die schlechten Verhältnisse unter der Taliban-Herrschaft und wurde so für die einen zu einer kleinen Heldin, für die anderen zur Zielscheibe. Malala bekommt dafür den Friedensnobelpreis, als jüngste Preisträgerin überhaupt. Und sie zeigt, dass Mädchen nicht einfach zu übersehen sind.

An diesen Mädchen können wir uns ein Beispiel nehmen. Sie sind jung und lassen sich nicht von Kritikern und Gegnern unterkriegen. Nicht jede von uns muss eine weltweite Bewegung lostreten oder einen Friedensnobelpreis bekommen, aber es geht doch darum, dass wir, so gut wir können, die Welt für uns und für andere etwas besser machen. 


Eure Minou